Neulich war ich in der erstaunlichsten Stadt östlich des Potomacs - in Köln! Das ist schon faszinierend, gerade wenn man so wie ich aus einer Stadt kommt, deren komplette Fußgängerzone man locker ins Schiff des dortigen Doms packen könnte. Und dann wäre da immer noch Platz! Immerhin konnte ich den Einheimischen glaubhaft versichern, dass wir in Freiburg inzwischen auch schon Elektrizität kennen, naja, wenn man mal von einigen Teilen Haslachs absieht... Der Kölner an sich ist schon klasse! Immer fröhlich, immer gut drauf! Zumindest so lange, wie er nicht scheiße drauf und sturzbesoffen ist. Oder Kellner. Wobei dazwischen eigentlich so gar kein Unterschied festzustellen ist. Immerhin: Wenn man verstanden hat, dass Arroganz durchaus auch nett gemeint sein kann und minutenlanges ignoriert werden auch einen liebenswerten Charme hat, kann man sich da prima in aller Ruhe die Rübe dicht saufen! Mensch,
hat sich meine Leber gefreut! Eine Kneipe jagt die nächste, und überall
wird dieser ulkige Bierersatz in diesen niedlichen Gläsern serviert, auch
"Kölsch" genannt. Ganz plötzlich hatte ich sogar Verständnis für die miese
Laune des Personals, denn die rennen sich ja die Hacken blutig, bevor der
Gast richtig Hacke ist! Dort
bekam ich dann einen interessanten Einblick in die lokalen
Paarungsrituale. Wir trafen auf 6 junge Frauen zwischen 18 und 22, alle -
lassen Sie es mich mal so ausdrücken - von Mutter Natur nicht
unbedingt mit Schönheit und Grazie gesegnet. Am nächsten Morgen, beim Katerfrühstück, hatte ich mich bereits daran gewöhnt, erst mal 15 Minuten beflissentlich ignoriert zu werden, bevor ich bestellen konnte. Und seit ich wieder zu Hause bin, ertappe ich mich oft dabei, dass mir die Bedienungen zu hektisch, die Gläser zu groß und die Stadt zu klein erscheint. Ich glaube, ich bin der Stadt bereits hoffnungslos verfallen - Kölle, waad ab, irjendwann komm ich zu dir! (Äh - Laura und Björn, ich hoffe, ich sprecht jetzt noch mit mir...) |