Wir brauchen wieder mehr Zucht und Ordnung in unseren Deutschen Kinderzimmern! Das sagt nicht irgendein brauner Rechtsausleger der CSU, sondern unsere Kanzelergattin Doris Schröder- Köpf, in eingeweihten Kreisen auch liebevoll "Horsejaw" genannt. 

Und eben weil das so ist, werde ich mich selbst auch zur Disziplin zwingen und an dieser Stelle in unregelmäßigen Abständen meinen Senf zu aktuellen Themen dazugeben. Wer mich kennt, weiß, dass ich sowieso nicht meine Klappe halten kann.

Zurück zu Doris Schröder-Köpf. "Wir müssen unsere Kinder wieder mehr erziehen und ihnen Werte vermitteln. Pflichtbewusstsein, Fleiß, Aufrichtigkeit, Hilfsbereitschaft, Verlässlichkeit, Anstand, richtiges Benehmen." erklärte sie gegenüber dem knallharten Nachrichtenmagazin "Bildwoche" in einem Interview. Klingt eigentlich ganz prima, aber wer vermittelt diese Werte der eigenen Tochter Klara ? Der Stiefvater scheidet hier doch wohl eindeutig aus, schließlich ist der Mann Politiker und kennt deshalb die oben angeführten Attribute im Prinzip nur von Hörensagen. 

Also muss Muttern selbst ran: 
"Ich bin in Bayern auf dem Land aufgewachsen und natürlich auch durch meine eigene Erziehung geprägt. Ich musste bis zum 10. Lebensjahr an Schultagen um sieben Uhr ins Bett, da wurde nicht verhandelt. Das hab ich übernommen." 
Wie, um sieben ins Bett? Da ist doch "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" noch gar nicht vorbei! Oder "Sandmännchen XXL", wie es die Programmplaner bei RTL inzwischen nennen. Wo kämen wir denn da hin, wann das alle so machen würden ! Wer soll dann die vielen, bunten Sachen kaufen, die den Kids bei dieser Gelegenheit angeboten werden?

Offenbar will die gute Doris ihre zehnjährige Tochter mit aller Gewalt bei ihren Mitschülern zum Außenseiter stempeln: Statt einem coolen Vornamen wie "Sandy", "Jaqueline" oder "Larissa" heißt der Balg urgroßmütterlich "Klara", muss um sieben ins Bett, und hat dann auch noch einen Stiefvater, der keinen seriösen Beruf nachgeht wie zum Beispiel Metzger, Versicherungsvertreter oder Leichenwäscher, sondern Bundeskanzler ist! Da sind psychische Folgeschäden doch vorprogrammiert!

Und dann ist die Frau auch noch Kontraproduktiv! Gibt ihrer Tochter gerade Mal fünf Mark Taschengeld in der Woche! Wo soll denn da der Konjunkturaufschwung herkommen? Für fünf Mark bekommt man ja noch nicht Mal ein anständiges Päckchen Zigaretten, geschweige denn eine neue Aufladekarte fürs Handy, um mit den Freundinnen im Stil des 21. Jahrhunderts zu kommunizieren! Wo soll denn da die zukünftige Elite herkommen, die Kettenrauchend an neuen Konzepten feilt, um die vielen Milliarden Mark teuren UMTS- Lizenzen zu refinanzieren?

Natürlich kann der politische Gegner einen solchen Vorstoß ins eigene Metier nun wirklich nicht unkommentiert lassen. 
Edmund Stoiber gibt zu Bedenken, dass in verschiedenen Regionen Niederbayerns auch heute noch um sieben ins Bett gegangen wird - klar, was soll man ohne Strom auch sonst tun? 
Und Angela Merkel ist gar für die Einführung von Schuluniformen. Ob das die Lösung ist ? Schließlich gab es Deutsche Kinder in Uniform zuletzt im April 1945. Und das hat auch nicht unbedingt geholfen...