Ich muss sagen, ich bin ein wenig enttäuscht. Da werden Sonntag Nacht die Oskars Verliehen, und die wirklich herausragenden, schauspielerischen Leistungen der letzten Tage werden gar nicht honoriert! Dabei war ich noch guten Mutes, als ich am Radio hörte, dieses Jahr hätten zum ersten Mal drei Schwarze die begehrteste Trophäe des internationalen Showbusiness verliehen bekommen!

Guck an – dachte ich bei mir – den haben sich Bernhard Vogel, Peter Müller und allen voran Roland Koch für ihr Schmierentheater im Bundesrat am letzten Freitag redlich verdient! Echt!

Vor allem Letzterer glänzte in seiner Rolle als Nikita Chrustschow  für besser Verdienende, lediglich den Trick mit dem Schuh muss er noch ein bisschen üben. Aber wie man sich im Glashaus selbst mit Steinen bewirft, hat der Landesvater von Hessen und sympathische Hobbykriminelle wirklich perfekt drauf! Und das man mit dem Thema „Zuwanderung“ herrlich Stimmen fangen kann, ebenfalls. Scheißegal aus welcher Ecke...

Allerdings hätten noch mehr Akteure einen Oskar verdient gehabt – Angela Merkel für ihre glaubhafte Darstellung der Unschuld vom Lande, Jörg Schönbohm als autistischer, kleiner Bruder in dem Familiendrama „Die dritte Nachfrage“, Edmund Stoiber als „Godfather“ für geistig völlig arme, Friedrich Merz als „Forrest Gumb“ und Thomas Goppel für seine Doppelrolle in der Komödie „Dumm und Dümmer“!

Beste Nebenrollen – Klaus Wowereit als „Rote Zora“, Johannes Rau in dem Drama „Under Pressure“ und Kerstin Müller für den Autorenfilm „Was vom Gesetze übrig blieb“.

Verlierer des Abends – die Ausländer, für die dieses Gesetz gemacht sein sollte, das Thema Zuwanderung und Integration schlechthin, weil es nun zum Futter für Wahlkampf- Schlammschlachten verkommen wird, und die Glaubwürdigkeit des Berufsstandes „Politiker“, der in den letzten Wochen ja schon ganz entsetzlich gelitten hat.

Und nicht zuletzt die große, alte Dame „Demokratie“ die auf Grund von mediengerechten Inszenierungen, irgendwo zwischen Augsburger Puppenkiste und Daily Soap, schön langsam den Bach runtergeht. Und uns wahrscheinlich in absehbarer Zeit den Stinkefinger zeigen wird und sich nach und nach ganz verpisst. Spätestens wenn ab September der Wind aus Bayern wehen sollte. Wovor der liebe Gott uns bewahren möge!